Es weht ein herrlicher Rückenwind, und ich fahre in atemberaubendem Tempo dahin. Mein Herz schlägt rasch, ganz einfach vor Freude. Die Sonne scheint, leere Stoppelfelder. Ich erreiche Narbonne vor sieben Uhr abends. In der Stadt herrscht die typische Stimmung eines lauen Abends. Dunkelblaue Männer sitzen in den Bistros und trinken ihren abendlichen Aperitif. Eigentlich trinken sie hier den ganten Tag über etwas. Es ist still, ruhig, wohlig. Das alte Narbonne begibt sich zur Ruhe. Ich gehe auch ins Bistro. Rum? Nein - Limonade. Ein paar Bürger zwinkern mir verständnisvoll über ihren Gläsern gelben “Pastos” zu und sagen: “Un tour de balade, hein?” - “Qui, on se promène”, antworte ich und wende mich meiner Limonade zu, in der eine dicke Eisschicht schwimmt. Wieder schäme ich mich… Ein Sommerabend, Limonade, in einer halben Stunde werde ich am Meer sein, Brot einkaufen, eine Dose Sardinen essen, eine Tomate, Käse, Zitronenwasser trinken und Schokolade knabbern; ich werde noch im Mondlicht ins Wasser springen und dann einschlafen, mich mit dem ganzen Häuschen wiegen, das auf seinen sechs Pfählen eine Wind-Polka tanzt. Bis mir schwindlig wird und ich mit einem zweiten Glas kalter Limonade wieder zur Besinnung kommen muß…Ich steige aufs Rad, und bei Einbruch der Dämmerung bin ich am Brunnen. (…)
Die Sonne ist schon untergegangen, das Häuschen wiegt sich hin und her, und ich esse Sardinen, Tomaten und Käse.